„Religiöse Pubertät“

Man spricht vom „jugendlichen Atheismus“ oder auch „Religiöse Pubertät“. Der Glaube eines Jugendlichen entwickelt sich von Grund auf neu. Häufig ist diese Zeit geprägt von tiefem Zweifel an allen Gottesbildern und Moralvorstellungen der Kindheit, aber auch der Gesellschaft. Ziel ist die Entwicklung eines gewandelten „erwachsenen“ Gottesbildes und einer gefestigten moralischen Grundhaltung.

 

Pubertät heißt Veränderungen im Gehirn!

Ein Beispiel

Zirbeldrüse: Die Zirbeldrüse produziert das müde machende Hormon Melatonin mit einer Verspätung von bis zu 2 bis 3 Stunden. Jugendliche leiden deshalb unter einer abendlichen Phasenverzögerung, sie werden später müde – auch ohne Energydrinks. Das Hormon wird erst später wieder abgebaut – Jugendliche krabbeln mühsamer oder gar nicht aus dem Bett.

Therapeutische Unterstützung: Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie

 

Aus Bub und Mädchen wird Mann und Frau

Erste Liebe oder auch Abweisung durch andere wird erlebt. Dadurch verändert sich die Selbstwahrnehmung im Sinne der Annahme oder Ablehnung des eigenen Ichs. Erste sexuelle Wünsche entstehen und Kontakte bahnen sich an.

Beratung für Jugendliche und Eltern: Rat auf Draht

 

Körper

Die Proportionen des Körpers passen von einem Tag auf den Anderen nicht mehr zusammen. Haare wachsen an neuen Stellen des Körpers. Bei Jungen wachsen die Muskeln, bei den Mädchen entstehen weibliche Rundungen.

Hilfe rund ums Thema Essstörungen: www.intakt.at

 

Grenzen

Die Grenzen unserer Welt müssen von Jugendlichen neu getestet/überprüft werden. Bisher wurden Grenzen von Eltern und Lehrern vorgegeben. Nun müssen Jugendliche ihre persönlichen Grenzen austesten. Dabei gehen sie an ihre Grenzen und leider oft auch darüber hinaus.

 

Abnabelung von den Eltern

Zum Erwachsen werden und zur Entwicklung einer eigenen Meinung gehört die Abnabelung von den Vorstellungen der Eltern. Das Betrifft alle Lebensbereiche: Werte und Moral, Mode, Kunst, Lebensplanung, Musik,…

 

Soziales Gefüge

Jugendliche sind in der Zeit der Pubertät stark auf die Gruppe angewiesen. Sie müssen ihren Platz im Sozialgefüge finden. Mobbing und Außenseitertum kommen genauso vor wie in der Welt der Erwachsenen, jedoch sind die Jugendlichen emotional noch viel Abhängiger von der Meinung und der Wahrnehmung anderer. Cybermobbing ist ein wachsendes Problem, da Jugendliche nicht erkennen, dass sie „echten“ Menschen weh tun.

Umgang mit Social Media: www.saferinternet.at

 

Mitbestimmung

Jugendliche werden zunehmend Selbstständig womit auch ihre Selbstverantwortlichkeit wächst. Auf ihre Art und Weise suchen sie nach Möglichkeiten mit zu entscheiden und mit zu gestalten. Der Spagat zwischen größtmöglicher Selbstständigkeit und notwendiger Unterstützung und Begleitung ist zu schlagen.

 

Sinnsuche – Identitätssuche

Die intellektuellen Fähigkeiten sich mit komplexen und tiefen Lebensfragen auseinander zu setzen steigen. Die Suche nach dem Sinn im eigenen Leben und nach Sinn in der Welt steht im Zusammenhang mit der Suche nach der eigenen Identität.

Suizidprävention und Krisentelefon: www.gesundheit.at