Arbeit mit Eltern und Paten und Patinnen

Die gemeinsame Arbeit mit Eltern und Paten/Patinnen während der Firmvorbereitung ist wichtig und birgt viele Chancen. Hier finden sichTipps und Methoden für Infoabende und Treffen mit Firmpaten und Firmpatinnen.

 

Infoabend(e) für Firmlinge, Eltern und Patinnen und Paten

Grundsätzliches

  • Statt eines Elternabends zu Beginn der Firmvorbereitung schlagen wir einen Infoabend für Firmlinge und ihre Eltern vor. Immerhin bedeutet Firmung eine bewusste Entscheidung für den eigenen Glauben, dies kann zum Ausdruck kommen indem Eltern und Firmlinge eingeladen werden.
  • Informiert über den Ablauf und das Gesamtkonzept der Firmvorbereitung. Was gehört dazu? Wieviele Termine gibt es? Was dürfen sich die Firmlinge erwarten?
  • Nützt die Gelegenheit die FirmbegleiterInnen und euren Pfarrer vorzustellen. Worauf freut ihr euch besonders?
  • Erinnert euch auch beim Infoabend daran, dass Firmung freiwillig ist. Die Firmvorbereitung soll zu einer informierten und eigenständigen Entscheidung der Jugendlichen zur Firmung führen. Zwang egal von welcher Seite hat bei einem Sakrament nichts verloren.

Unterstützung

Bitten Sie die Eltern darum die Firmvorbereitung mitzutragen und zu unterstützen.

  • Ihr könnt die Eltern dazu anregen Interesse zu zeigen, zum Beispiel in dem sie mit den Jugendlichen über die Firmvorbereitung sprechen.
  • Die Firmvorbereitung betrifft nicht nur die Firmlinge. Es kann etwa nötig sein, dass die ganze Familie zeitweilig ihre Freizeitgewohnheiten anpasst.

Chancen

Firmvorbereitung bedeutet in vielerlei Hinsicht eine große Chance.

  • Junge Leute kommen plötzlich in eure Pfarre. Das kann für Jugendliche und für Pfarrmitglieder ungewohnt und irritierend sein. Weist darauf hin und gebt den Pfarrmitgliedern die Möglichkeit, sich darauf vorzubereiten. Dann können Jugendliche auch gut willkommen geheißen werden
  • Firmlinge bringen ihre Eltern und Angehörigen mit. Heißt auch sie willkommen und nützt die Gelegenheit, (wieder) mit ihnen in Kontakt zu kommen.
  • Firmpaten und Firmpatinnen sind oft verunsichert über ihre Aufgaben und haben auch Fragen. Bindet sie in die Firmvorbereitung mit ein. Die meisten freuen sich, Zeit mit ihrem Firmling verbringen zu können. 

 

Treffen mit Firmpaten/Firmpatinnen

Grundsätzliches

FirmpatInnen können im Leben der Firmlinge eine wichtige Rolle spielen.

  • Bezieht die FirmpatInnen in die Firmvorbereitung mit ein. Unterstützt Firmlinge und Paten dabei eine Beziehung aufbzubauen, die einen ehrlichen Austausch über Gott und die Welt zu führen. Idealerweise können dann die eigenen Quellen von Leben und Glauben zur Sprache kommen.
  • Nützt die Chance mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst zu Kirche und Pfarre vielleicht wenig bis gar keinen Kontakt haben.

Tipps zur Organisation eines Treffens

Ziele des Treffens definieren

  • Überlegt euch ehrlich: Was möchten wir mit diesem Angebot?
  • Ein „ins Gespräch Kommen“ von Firmling und Pate/in?
  • Dass sich die Beteiligten mit ihrem eigenen Glauben auseinandersetzen?
  • Eine Reflexion über die Rolle als Firmpate/in?

Einladung

  • Geht die Einladung an PatInnen und Firmlinge oder nur an die PatInnen?
  • Organisiert ihr eine Veranstaltung für ein ganzes Dekanat oder eine einzelne Pfarre?
  • Brieflich über die Firmlinge oder per Post bzw. Mail?
  • Über Plakate, Verlautbarungen…

Zeit

  • Ein Abend oder ein Nachmittag?
  • Zu einem Zeitpunkt, an dem die Firmlinge sich bereits für ihre/n Paten/in fix entschieden haben.

Was nicht fehlen sollte…

  • Begrüßung
  • Einstieg mit Lied, Text, Gebetszeit
  • Vorstellen des Teams
  • Vorstellen des Programms und Ablaufs (bspw. auf Flipchart sichtbar machen)
  • Einander kennen lernen
  • Nicht nur frontal vortragen, sondern Teilnehmer/innen aktiv beteiligen
  • Mehrere Vortragende bzw. unterschiedliche Methoden sorgen für Abwechslung
  • Pausen
  • Informationen schriftlich mitgeben, eventuell ein kleines TeilnehmerInnen-Paket zusammenstellen

Inhaltliche Bausteine und Methoden

GLAUBE MUSS WACHSEN

Der Glaube ist nicht etwas, das wir haben, sondern ein Geschenk. Unser Glaube muss gepflegt werden, um wachsen zu können. Er ist einer Pflanze ähnlich. Eine Aufgabe der FirmpatInnen ist es, dabei Unterstützung und Rückhalt zu sein. Um das zu symbolisieren, pflanzen die Firmlinge mit ihren PatInnen Blumenzwiebel in kleinen Tontöpfen.

Material:

  • kleine Tontöpfe
  • Blumenerde
  • Blumenzwiebeln

WIE WAR MEINE EIGENE FIRMUNG?

Die Einstellung der PatInnen zum Sakrament der Firmung ist durch persönliche Erlebnisse geprägt. Es kann sehr aufschlussreich sein, die eigenen Erfahrungen mit der Firmung zu vergegenwärtigen. Die künftigen PatInnen werden eingeladen, sich möglichst lebhaft an ihre eigene Firmung zurückzuerinnern und ihrem Firmling davon zu erzählen:

  • Wo und wann bist du gefirmt worden?
  • Wer war dein/e Pate/in?Warum hast du ihn/sie ausgesucht?
  • Wie sind der Gottesdienst und der Tag abgelaufen?
  • Gab es damals eine Firmvorbereitung?
  • Wie hat die ausgesehen?
  • Woran erinnerst du dich gerne?
  • Was würdest du gerne streichen?

Bestimmt fallen den Firmlingen noch weitere Fragen ein.

PATE/IN ZU SEIN BEDEUTET…

Zwei einander gegenüberliegende Wände werden als zwei »Pole« definiert. Die Teilnehmer/innen stellen sich zwischen diesen beiden »Polen« auf. Nun werden die beiden Pole mit jeweils einer Aussage benannt. Je nachdem, zu welchem Statement man eher tendiert, zu dieser Wand stellt man sich. Danach können die Teilnehmer/innen begründen, warum sie sich gerade so platziert haben. Mögliche Pole sind:

Ein Firmpate/ eine Firmpatin…

ist…        ein/eine gläubige/r Christ/in     gute/r Freund/in

schenkt mir…    ein teures Geschenk     Zeit und Unterstützung

lässt sich blicken…           nur zu Feiertagen           oft mal einfach so

ist…        wie meine Eltern             wie ein/e gute/r FreundIn

weiß alles…           stellt auch mir Fragen

…interessiert sich für mich                           ist lustig und unterhaltsam

Material:

  • Statements für die Pole

DAS KUNSTWERK »MEINE FIRMPATIN UND ICH«

Die Jugendlichen bringen jeweils ein Foto von sich selbst und eines von ihrem/ihrer Firmpaten/in mit. Damit soll jede/r sein/ihr ganz persönliches Bild von sich und dem/der Paten/in gestalten. Die beiden Fotos werden zunächst auf einen Bogen A3-Papier gelegt. Wenn sich Firmpate/in und Jugendliche/r nahe stehen, also ein gutes Verhältnis zueinander haben, dann sollen die Bilder näher beieinander liegen. Ist es umgekehrt, dann werden die Fotos weiter auseinander gelegt. Damit sie nicht verrutschen mit 1-2 Fotoklebern befestigen. Nun soll jede/r versuchen, auf demselben Bogen Papier die Beziehung zwischen ihm/ihr und dem/der Firmpaten/in grafisch darzustellen. Dabei sollen die beiden Fotos mit einbezogen werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Im Anschluss daran kann jede/r sein/ihr Bild vorstellen. Die fertigen Kunstwerke werden mit Zustimmung der Jugendlichen aufgehängt oder in der Kirche ausgestellt.

Hinweis:

Je nach Kreativität der Einzelnen kann der/die Firmbegleiter/in Tipps zur Bildgestaltung geben:

  • Blitze für ein angespanntes Verhältnis
  • Sonne oder Feuer für Wärme
  • Wolken oder Regen für eine kühle Stimmung
  • Blumen für ein freundschaftliches Verhältnis
  • klare Linien für klare Verhältnisse
  • verworrene Linien für unklare Verhältnisse

Bei der Präsentation der Kunstwerke sind Rückfragen erwünscht, Interpretationen oder Wertungen sollen vermieden werden.

Material:

  • Fotos
  • A3-Papier
  • Fotokleber
  • Filzstifte