Neue Geschäftsführung für die Katholische Jugend Salzburg

Seit dem 1. März 2024 hat die Katholische Jugend ein neues Geschäftsführungsduo: Florian Huber und Michaela Faciano. Die studierte Sozialarbeiterin Michaela Faciano hat den Großteil ihres Berufslebens in der Jugendarbeit verbracht – einen Teil davon auch als Jugendbetreuerin im Jugendzentrum IGLU in der Stadt Salzburg. Zuletzt war sie im Hilfswerk Salzburg in der Fachabteilung Pädagogik für die Jugendarbeit, Schulische Tages- und Ferienbetreuung verantwortlich. Florian Huber hat seine kirchliche Karriere als Ministrant in Mittersill begonnen. Nach seinem Religionspädagogik-Studium in Wien ist er 2015 als Jugendleiter für die KJ Salzburg in seine Heimat, den Pinzgau, zurückgekehrt. Seit Dezember ist er Leiter der regionalen Jugendpastoral der KJ Salzburg. Wir haben beide für ein kurzes Interview getroffen.

I: Liebe Michaela, lieber Florian – ihr seid beide gemeinsam für die Geschäftsführung der Katholischen Jugend Salzburg zuständig und habt auf unterschiedlichen Wegen zur KJ und zu dieser Aufgabe gefunden: Florian als langjähriger Jugendleiter und Michaela als ehemalige Betreuerin im IGLU. Wieso habt ihr euch für den Leitungsposten beworben oder entschieden?

Michaela: Ich bin schon sehr lange in der Jugendarbeit tätig und habe für unterschiedliche Trägervereine gearbeitet, unter anderem eben als Betreuerin im IGLU für die Katholische Aktion Salzburg. Ich kannte also die Katholische Aktion als Arbeitgeberin und ich wusste, dass hier die Werte gelebt werden, die auch mir persönlich wichtig sind. Das ist eine sehr wertvolle Arbeitsatmosphäre, wenn man weiß, wir ziehen grundsätzlich alle am gleichen Strang.

Florian: Ich wurde von meinem Vorgänger gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Leitung der Jugendleiter in den Regionen zu übernehmen. Ich habe lange überlegt und habe mich dann entschieden, dass es jetzt vielleicht an der Zeit ist, meine Erfahrungen auf Leitungsebene an die Kolleg*innen weiterzugeben. Als Jugendleiter habe ich selbst erlebt, wie wichtig es ist, eine stabile Leitung zu haben. Das ermöglicht uns Jugendleiter*innen in der Region gut zusammenzuarbeiten und ich hoffe, dass ich das so weiterführen kann, damit wir den besten Rahmen haben, um vor Ort für junge Menschen da zu sein.

I: Was bringt ihr mit in die neue Aufgabe als Geschäftsführerin und Geschäftsführer?

Michaela: Ich bin sehr motiviert für die neue Aufgabe. Dadurch, dass ich drei Kinder habe und in den letzten Jahren schon berufstätige Mama war, freue ich mich auf die Verantwortung, die ich jetzt übernehmen darf. Ich weiß, dass ich das kann und ich traue es mir zu, mitzugestalten, neue Ziele zu setzen, und die KJ die nächsten Jahre zu leiten.

Florian: Durch meine Arbeit als Jugendleiter weiß ich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Jugendlichen in den verschiedenen Regionen der Erzdiözese sind und mir ist wichtig, eine gute Begleitung für diese Jugendlichen zu schaffen, dass sie eine bunte, offene, lebendige Kirche erleben, wo sie Platz haben und sich an Programmen und Initiativen beteiligen können.

I: Michaela, wieso glaubst du ist es wichtig, dass immer mehr Frauen Führungspositionen bekleiden?

Michaela: Weil wir leider immer noch keine Gleichberechtigung haben. Es gibt große Unterschiede zwischen sämtlichen Geschlechtern. Weiße Männer sind nach wie vor in vielerlei Hinsicht bevorzugt, verdienen mehr, haben bessere Positionen. Gerade in Führungspositionen sind Frauen echt noch in der Minderheit und das gehört geändert. Es wird sich nur dadurch ändern, dass mehr Frauen in Führungspositionen gehen und sich das auch zutrauen und nicht zu sehr an sich zweifeln. Dafür gibt es überhaupt keinen Grund. Ich habe das Gefühl, dass sich Männer schneller für einen Führungsjob bewerben, obwohl sie gar nicht so qualifiziert dafür sind und den Job dann auch bekommen. Dazu kann ich nur sagen: „Frauen, traut euch! Wir können diese Sachen mindestens genauso gut wie Männer.“

I: Zum Abschluss würde ich noch gerne wissen, was Glaube für euch bedeutet?

Michaela: Ich finde, dass uns Glaube sehr viel Kraft, Stärke und Rückhalt geben kann. Es gibt Situationen und Erlebnisse im Leben eines jeden Menschen, wo man an seine Grenzen stößt, wo es einem nicht gut geht, wo man an sich zweifelt und sich denkt: „Wie komme ich da wieder heraus?“ Glaube ist eine stützende Kraft in solchen Momenten. Unser Glaube ist auch gelebte Willkommenskultur. Das habe ich bei der Taufe meiner Kinder erlebt, dieses Willkommen-Heißen von jedem Menschen, jedem Leben, mit der Botschaft: „Du bist geliebt und du bist genau richtig. Du bist für immer in dieser Gemeinschaft auf der Erde willkommen.“

Florian: Das ist eine sehr schwierige Frage, weil Glaube und mein Leben so stark miteinander verbunden sind. Ich könnte mir mein Leben ohne den christlichen Glauben nicht vorstellen. Das fängt damit an, dass es mich in meinen Vorstellungen und Werten prägt, die ich alltäglich lebe. Es prägt mein Feiern von Festen, indem ich kirchliche Feste bewusst mit den Ritualen unseres Glaubens feiere. Mein Glaube zeigt sich für mich auch darin, dass ich in ganz vielen verschiedenen Gemeinschaften aufgehoben bin, die sich dadurch formieren, dass Menschen zusammenkommen, die an diesen Gott glauben und wir das Gute, das uns im Glauben geschenkt wird gemeinsam in diese Welt tragen.

Comments are disabled.