Das war die „Nacht der 1000 Lichter“ 2022

Am Vorabend zu Allerheiligen erleuchteten in über 40 Pfarren der Erzdiözese Kirchen und Kapellen im Lichterglanz – Rekord: rund 10.000 Besucher*innen nahmen teil

SALZBURG (eds-2. 11. 2022) / Auch dieses Jahr hat die Katholische Jugend Salzburg wieder die „Nacht der 1000 Lichter“ am Vorabend zu Allerheiligen veranstaltet – ein Projekt das österreichweit mittlerweile zur Tradition geworden ist.

„Ihr habt die Kirche verzaubert“

Am 31. Oktober 2022 war es wieder soweit: Die „Nacht der 1000 Lichter“ zog viele Besucher*innen mit ihrem Lichterglanz in den Bann. „Ihr habt die Kirche verzaubert“, staunt Katharina (7) aus Mauterndorf im Lungau. Dieses Jahr konnten in über 40 Pfarren der Erzdiözese Salzburg Groß und Klein, Jung und Alt innehalten, zahlreiche Wegimpulse entdecken und geliebten Menschen gedenken.

Es ist eine Nacht, die zum Genießen und ruhig werden einlädt. „Jede Pfarre hat ein eigenes Thema: Mittendrin, der Weg der Barmherzigkeit, Friede, Vater unser Weg, um nur ein paar zu erwähnen“, erzählt Elisabeth Huber-Walch, Projektkoordinatorin der „Nacht der 1000 Lichter“ in Salzburg.

Von Hinterthiersee bis Gneis – Stimmen aus den Regionen

Besonders freut sich Huber-Walch über das neu im Programm stehende Taizé-Gebet in der Markuskirche (Stadt Salzburg), das durch Stille, Gebete und Gesänge den eigenen Gedanken vor Gott Raum gibt. Auch Johannes Hablas (21) aus Salzburg/Melk war begeistert und berichtet von seiner Erfahrung: „Ich war beim Taizé-Gebet in der Markuskirche, weil ich denke, dass sich die Spiritualität, die in Taizé gelebt wird, sehr gut mit dem Konzept der ,Nacht der 1000 Lichter‘ in Verbindung bringen lässt. Es ist ein besonderes und einzigartiges Flair. Taizé ist kein Ort, sondern ein Gefühl, das man zu jeder Zeit an jedem Ort erleben kann.“

Die Salzburger Pfarre St. Andrä am Mirabellplatz erleuchtete hell im Kerzenschein und stimmte neben der Markuskirche bis 22 Uhr mit Taizé und Musik ein. Philip Frenkenberger, Vorsitzender der Katholischen Jugend Salzburg, beschrieb die Stimmung: „Ich konnte sehen, wie das Licht und die Musik die Besucher faszinierten.“

Rund ging es auch in der Pfarre Salzburg-Gneis zu. „1.400 Kerzen haben wir heute aufgestellt“, erzählen Britta (14), Katja (13) und Vera (13) aus Gneis, die sich schon auf die vielen Leute und den bevorstehenden Abend freuten. „Verschiedenste Stationen können ausprobiert werden, wie zum Beispiel der ,Lebensweg‘ – eine Tafel mit Nägel und bunten Wollknäuel, die verbinden einladen und am Ende ein buntes Bild ergeben“, erklärt Karin Schausberger, Ehrenamtliche aus der Pfarre. Besonders war dieses Jahr die „Wissensstation“ zu den Heiligen, bei denen die Besucher*innen mehr über ihren Namenspatron erfahren konnten.

Heuer offiziell mit dabei war die Jungschar Hinterthiersee in Tirol. Hannes Gruber, Hauptorganisator, berichtet über den letztjährigen Pilotversuch und freut sich nun auf die kommenden Veranstaltungen: „Es ist eine schöne Gelegenheit für unsere Kirche, für die Menschen in der Gemeinde, um zusammenzukommen und zu zeigen, wie offene Kirche sein kann. Neben den Programmpunkten und der Andacht, begannen die Menschen eigenständig eine Lichterzeremonie. Dieser Moment, der sehr persönlich wirkte, bestärkte uns weiterzumachen. Es würde etwas fehlen, wenn sie nicht mehr stattfinden würde.“

Das „etwas fehlen würde“ bestärken auch Stimmen aus anderen Regionen: „Es sieht so magisch aus“, freut sich Lukas (5) aus St. Michael im Lungau. Florian aus Niederau in Tirol betont: „Ich möchte gar nicht heim gehen, weil es so schön ist!“

„Sie sind die Zukunft“

Gestaltet wird das Projekt von Jugendlichen für Jugendliche. „Sie haben die Verantwortung, organisieren und wählen die Themen aus. So wird diese Nacht zu einer besonderen Nacht. Dieses Projekt gibt Jugendlichen Raum, der Großartiges entstehen lässt. Es wird das Selbstbewusstsein der Jugendlichen gestärkt, aber auch das Gemeinschaftsgefühl – ,ich bin dabei‘, ,ich bin wichtig‘, ,ich kann etwas bewirken und Freude schenken‘. Jugendlichen wird gezeigt: sie sind in der Pfarre willkommen und ausdrücklich erwünscht. Sie sind die Zukunft“, bekräftigt Huber-Walch.

Die 18-jährige Gunda Kolator hat als junge Ehrenamtliche in der Pfarre Gneis am Tag des Geschehens mitgewirkt. „Diese Nacht ist eine wunderbare Sache und steckt voller Symbole. Licht bedeutet Leben, Freiheit – Licht ist Gott. Der Herr hat uns das Licht der Welt genannt und uns damit den Auftrag gegeben, sein Licht der Freude in der Welt zu verbreiten. Die Anzahl der Lichter steht für die Vielzahl des Lebens in unserer Welt, das von Gott erhellt wird. Seit dem Jahr meiner Firmung bin ich dabei und freue mich jedes Jahr wieder darauf“, erzählt sie. Auch Anna Gschwendter (15) aus Goldegg im Pongau ist hellauf begeistert sich bei der Gestaltung in ihrer Pfarre „selbst verwirklichen zu dürfen, ihre Einstellungen preiszugeben und andere inspirieren zu können“. Dabei kann sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und bei dem heurigen Thema ihrer Pfarre „Regenbogen“ auf vielfältige Bereiche des Lebens eingehen, wie die LGBTQI-Bewegung. Viktoria Moser aus der Pfarre Niederau in Tirol verweist auf die Wichtigkeit der „Nacht der 1000 Lichter“, die den „Menschen Ruhe im Alltag verschafft, ihnen Zeit gibt, Gott zu danken oder zu bitten oder einfach mit anderen ins Gespräch zu kommen“.

Wachsendes Lichternetz

Seit 17 Jahren gibt es sie bereits die mittlerweile zur Tradition gewordene „Nacht der 1000 Lichter“ mit spirituellem Angebot. Seitdem hat sich die Anzahl der teilnehmenden Pfarren vervielfacht. Österreichweit beteiligen sich über 200 Pfarren an diesem Projekt.

Die Erzdiözese Salzburg ist seit Anfang an mit dabei. Begonnen mit fünf Pfarren hat sich das Lichternetz zehn Jahre später um über 40 Pfarren erweitert. Ein neuer Rekord: die Pfarren empfingen rund 10.000 Besucher*innen an diesem Abend. „Der Trend geht also nach oben. Die ,Nacht der 1000 Lichter‘ wächst stetig“, freut sich Elisabeth Huber-Walch.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der „Nacht der 1000 Lichter“: www.nachtder1000lichter.at/

 

Fotos: Hiwa Naqshi; Katholische Jugend Salzburg

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