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Wien, 30.01.2017. Jugendpastoralwoche der Katholischen Jugend Österreich über die Chancen aufsuchender Seelsorge in der Jugendarbeit.

„Hinsehen-Hingehen-Hinhören. Nachgehende Seelsorge in der Jugendarbeit.“ war das Motto der 32. Jugendpastoralwoche, die von 24. bis 27. Jänner in St. Virgil/Salzburg stattfand. Die 29 TeilnehmerInnen – allesamt MultiplikatorInnen im Jugendbereich – beschäftigten sich damit, dass gelebter Glaube immer weniger in festen sakralen Räumen stattfindet, sondern vielmehr im Alltag, auf der Straße – an sogenannten theologischen Andersorten.

„Wenn Papst Franziskus in Evangelii gaudium von einer Kirche der ‚offenen Türen‘ und einem ‚Hinausgehen an die menschlichen Randgebiete‘ spricht, so muss auch die Jugendarbeit ihr Profil vor diesem Hintergrund schärfen. Nachgehende Seelsorge bedeutet ein Aufsuchen der Jugendlichen in ihrer Realität, ein bewusstes Zuhören und das Aufbauen von Beziehungen“, erklärt Vera Hofbauer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich, und weiter: „Ob Seelsorge in Jugendzentren, auf Events, oder einfach auf der Straße stattfindet: In der nachgehenden Seelsorge werden für Jugendliche Momente geschaffen, um inne zu halten, zu reflektieren und sich angenommen zu fühlen.“

„Erzähl mir was, ich hör dir zu“

Ein besonderes Highlight dieser Woche war die thematische „Exposure-Erfahrung“. Die TeilnehmerInnen verteilten sich auf Einkaufszentren, so wie ein Pflegeheim in Salzburg und stellten unter dem Motto „Erzähl mir was, ich hör dir zu“, ihre Ohren und ihre Zeit zur Verfügung. Ziel war es neben der theoretischen Auseinandersetzung gleich praktisch auszuprobieren, was nachgehende Seelsorge bedeuten kann.

„Nachgehend meint nicht, dass wir Menschen hinterher laufen wollen, um sie zum Glauben zu bekehren. Es geht uns vielmehr darum, dass wir den Menschen vermitteln wollen, dass jemand Zeit für sie hat, egal ob sie gerade Schwierigkeiten haben, oder einfach nur jemandem erzählen wollen, wie gut ihr Tag ist“, so Edith Speiser, Projektkoordinatorin der Jugendpastoralwoche.

Besonderer Wert wurde bei dieser Bildungsveranstaltung auf den vielfältigen Zugang zur aufsuchenden Jugendarbeit gelegt. Von den Gründerinnen der Summersplash-Seelsorge über die Home Mission Base der Loretto Gemeinschaft, von Franz Helm, der eine theologische Fundierung lieferte, bis hin zur außerkirchlichen Jugendarbeit, konnten sich die TeilnehmerInnen ein umfassendes Bild machen, wie man nachgehende Seelsorge heute leben kann.