Schöpfungsverantwortung

call for change - Schöpfungsverantwortung

Was uns antreibt ist unsere Verantwortung für den Erhalt der Schöpfung, die darauf beruhenden Lehrschreiben von Papst Franziskus sowie die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).

In der ersten biblischen Schöpfungserzählung heißt es: „Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich! Sie sollen walten über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtier, die auf der Erde kriechen. Gott erschuf den Menschen als sein Bild; als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Dann sprach Gott: Siehe, ich gebe euch alles Gewächs, das Samen bildet auf der ganzen Erde, und alle Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.“ (Gen 1,26-29)

Diese biblische Grundlegung macht deutlich, dass dem Menschen eine umfassende Verantwortung für die Welt zukommt. Der Herrschaftsauftrag zeigt sich bei genauerem Hinsehen als Bewahrungsauftrag. Den Menschen ist es aufgegeben, die Schöpfung zu kultivieren und achtsam für sie Sorge zu tragen. Jeder Mensch muss bei allem, was er tut oder lässt, das Wohl der Menschheit und seiner Schöpfungsgeschwister in der Gegenwart und in der Zukunft im Blick haben.

Wir wollen diesen herausfordernden Ruf in die Verantwortung ernst nehmen und sehen die dringende Notwendigkeit eines umfassenden Wandels hin zu einer gerechten und nachhaltigen Welt. Dafür braucht es eine umfassende Transformation von wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, weg von der Ausbeutung von Mensch und Natur, von grenzenlosem Profit- und Wachstumsstreben sowie Konkurrenz.

Die nachhaltigen Entwicklungsziele (sustainable development goals)

Am 25. September 2015 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen von allen 193 Mitgliedstaaten die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung verabschiedet, welche unter anderem die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Soziales, Ökonomie und Ökologie beinhalten und nichts Geringeres als die „Transformation unserer Welt“ zum Ziel haben.

Die SDGs beinhalten ein (für die UN) neuartiges vernetztes Verständnis von Armut, Umweltzerstörung, Ungleichheit, Produktions- und Konsumweisen, Korruption, um nur einige Beispiele zu benennen. Es wurde erkannt, dass verschiedene Probleme überall gleichzeitig angegangen werden müssen, nicht regional oder thematisch beschränkt. Die Universalität der Agenda besagt, dass alle Ziele für alle Länder gelten. Die Verantwortung für die Umsetzung der Ziele liegt also sowohl im Inland als auch auf internationaler Ebene (vgl. SDG-Watch Austria).

Die SDGs unterstreichen die politische Verantwortung für eine schöpfungsverantwortliche Gesellschaft. Darum ist es umso wichtiger, dies von den politischen Entscheidungsträgerinnen und –träger auch deutlich einzufordern.

Laudato si und Nachhaltigkeit

In seiner Enzyklika „Laudato Si“ (im Folgenden: LS) bringt Papst Franziskus seine große Sorge um die Welt zum Ausdruck. Er betont darin, dass es nicht zwei Krisen nebeneinander gibt – eine der Umwelt und eine der Gesellschaft – sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise. Daher braucht es eine Politik, deren Denken und Handeln einen ganzheitlichen mehrdimensionalen Ansatz verfolgt (vgl. Papst Franziskus 2015).
Dieser ganzheitliche Ansatz wird beim Konzept der Nachhaltigkeit deutlich zum Ausdruck gebracht. Die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit darf nicht eindimensional betrachtet werden.

Nachhaltigkeit wird dabei immer als ganzheitlicher Prozess verstanden, das heißt, dass ökonomische Entscheidungen Auswirkungen haben auf die Art wie Familie gelebt wird und wie junge Menschen ihre Zukunft planen können. Ökologische Prozesse, wie der Rückgang der biologischen Vielfalt, haben Auswirkungen auf politische Entscheidungen, wie den Bau von Kraftwerken, die wiederum Energie für den Ausbau von Produktionsstätten und somit Arbeitsplätzen haben könnten. Bei Nachhaltigkeit geht es also darum, verschiedenen Bereiche des Lebens – Politik, Ökologie, Ökonomie, Soziales, Kultur, Religion – zusammenzudenken, um beständige und gerechte Lebens- und Zukunftsgestaltung zu ermöglichen.

Dementsprechend wird Nachhaltige Entwicklung mit dem Bild des Nachhaltigkeitsdreiecks dargestellt:

KJ Nachhaltigkeitsdreieck

Nachhaltigkeitsdreieck

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Faire KJ und Positionspapier

Die Katholische Jugend beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit Nachhaltigkeit in all seinen Dimensionen. 2012 haben wir damit begonnen, unser eigenes Handeln anhand selbst bestimmter Kriterien (Faire-KJ) nachhaltiger zu gestalten. Checklisten für die unterschiedlichen Arbeitsfelder (Veranstaltungsorganisation, Büroverpflegung, Erstellung von Druckwerken,…) wurden entwickelt und anhand dessen gestalten wir unsere internen Abläufe.
Bei der Bundeskonferenz 2018 verabschiedete die Katholische Jugend Österreich ein Positionspapier zu Nachhaltigkeit.

Weiterführende Links:

SDG Watch Austria

Papst Franziskus: Enzyklika Laudato Si