Junge Stimmen für die Zukunft der Kirche

Von 2.- 4. Dezember trafen sich über 100 Teilnehmende aus sieben Ländern in Wien um jugendpastorales Handeln in den Blick zu nehmen.
Die sogenannte MEKT Jugendpastoralkonferenz fand 2022 zum bereits vierten Mal statt und geht auf den, von Kardinal Schönborn ins Leben gerufenen, Mitteleuropäischen Katholikentag im Frühjahr 2004 zurück. Das Ziel damals war es Vorurteile abzubauen, die Solidarität zwischen den Staaten zu fördern und die Zusammenarbeit zu verstärken. Das dort entstandene Team trifft sich seitdem regelmäßig um sich auszutauschen. Die Mitglieder sind in ihren Ländern jeweils im Bereich der Jugendpastoral bei den Bischofskonferenzen angesiedelt.
„Höhepunkt dieser Vernetzungsarbeit sind die gemeinsamen Konferenzen, bei denen Jugendpastoral und der gemeinsame Glaube an Jesus Christus im Mittelpunkt stehen, weil es einfach um so viel mehr geht als nur unser menschliches Handeln. Wir sind in all unserem Tun begleitet vom Heiligen Geist“, hebt Konferenzleiterin Daniela Freitag David hervor.

Mitteleuropäische Jugendpastoralkonferenz ganz im Zeichen der Synodalität

Die zeitliche Einbettung in die kontinentale Phase der Synode spiegelt sich auch in den Inhalten der Konferenz deutlich wieder. Unter dem Konferenztitel „Listening to God`s young people“ sprach unter anderem Sr. Nathalie Becquart, Untersekretärin der Synode im Vatikan. Sie forderte alle Teilnehmenden auf, aufmerksam zu sein, ein offenes Ohr für die jungen Menschen zu haben, gemeinsam mit ihnen auf den Heiligen Geist zu hören und auch einander zu lauschen, um als Team erfolgreich gemeinsam arbeiten zu können.
Fr. Branislav Kožuch, ein slowakischer Priester, hielt eine berührende Keynote. An ausgewählten Beispielen zeigte er die positiven Auswirkungen der Jugendsynode für die Jugendpastoral seines Landes auf.
Ein weiterer Programmpunkt am Samstagnachmittag waren sogenannte „Listening & Learning Sessions“ bei denen unterschiedliche pastorale Projekte, Aktionen & Veranstaltungen der teilnehmenden Länder vorgestellt wurden. Neben der Slowakei waren das Ungarn, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Tschechien und Österreich. Erfreulicherweise waren auch Gäste aus der deutschen katholischen Jugendverbandsarbeit sowie der evangelischen Jugend Österreichs anwesend.
Bei allem Austausch, dem Kennenlernen der anderen Kulturen und der jugendpastoralen Angebote, waren auch das gemeinsame Feiern und Beten ein wichtiger Teil. Zur großen Freude aller Teilnehmenden stand der österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky dem Sonntagsgottesdienst vor und hielt auch gleich zu Beginn der Konferenz einen Vortrag, indem er anhand der Evangelien die Notwendigkeiten einer synodalen Jugendpastoral formulierte. „Die Unterschiedlichkeiten der Apostel hätten kaum größer sein können, beispielsweise zwischen Matthäus, dem Zöllner, und Simon, dem Zeloten. Indem sie mit Jesus, der Mitte ihrer Gemeinschaft, unterwegs waren, haben sie auch Verständnis für einander entwickelt.“

Geprägt waren die gemeinsamen Tage in Wien von einem aufmerksamen Zuhören, wie Papst Franziskus es für eine synodale Kirche als notwendig erachtet. „Die Kleingruppen, die für einen intensiven inhaltlichen Austausch sorgten, sowie die gemeinsamen Aktivitäten und die Gespräche am Esstisch machten aus Fremden Freunde“, greift Bernhard Birklbauer, Teilnehmer der Konferenz und Bundesvorsitzender der Katholischen Jugend einen weiteren wichtigen Aspekt der internationalen Zusammenarbeit auf.