Sara – Die Frau, die lacht

Die Story:

Sie wird verachtet, zweimal ausgeliefert und musste sogar ihren Namen ändern. Und doch: Sara lacht! Aber fangen wir mit der Geschichte Saras von vorne an.

Sarai ist die Frau von Abram, die mit ihrem Mann und seiner Familie aus ihrer Heimat Ur in Chaldäa in ein neues und fernes Land (Kanaan) auswandert. Sie ist unfruchtbar, kann also keine Kinder bekommen, aber ist eine sehr schöne, starke und liebevolle Frau. Im Gegensatz zu Abram hat sie keine Angst sich auf das neue Umfeld einzulassen. Trotzdem macht sie sich viele Sorgen um ihren Mann und nimmt seine Ängste sehr ernst. Sie spielt seine Spiele mit und gibt sich zweimal, vor dem Pharao in Ägypten und vor dem König Abimelech von Gerar, als Abrams Schwester aus. Er hat nämlich Angst, dass ihn andere Männer wegen seiner Frau umbringen könnten. Beide Male kehrt sie aber wieder zu ihrem Mann zurück – weil sie ihn trotz allem liebt und weil sie weiß, dass Gott noch etwas mit ihr vorhat.

Mit ihr soll nämlich eine große Geschichte beginnen. Sie soll, obwohl sie keine Kinder bekommen kann, einen Sohn bekommen, dessen Nachkommen ein großes Volk werden sollen. Das hört sich unmöglich an. Wie soll sie denn ein Kind bekommen, wo sie doch rein biologisch nicht dazu in der Lage ist? Diesen Gedanken macht sich Sara auch.

Also gibt sie Abram aus Mitleid die Erlaubnis ein Kind mit ihrer Magd Hagar zu zeugen. Für Abram ist ein Kind sehr wichtig, weil er ansonsten niemanden hat, der sein Vermögen erbt und seinen Weg weitergeht. Hagar wird schwanger, bekommt einen Sohn und macht sich lustig über Sarai, weil sie das nicht geschafft hat. Doch auch in der Verachtung durch ihre Magd verließ Gott Sarai nicht.

Kaum bemerkbar ändert sich ihr Name. Das i von Sarai fällt weg und übrig bleibt Sara – „die Herrin“ – denn Gott wollte sie zu einer Großen machen. Er kündet die Geburt ihres Sohnes an. Sara lacht – sie kann es nicht glauben. Nicht nur dass sie unfruchtbar ist, mittlerweile ist sie sogar schon neunzig Jahre alt. Dass sie noch einen Sohn bekommt, das ist doch wohl ein Witz! Doch es geschieht. Sie wird schwanger und bekommt Isaak. In ihrem hohen Alter wird noch ihr größter Wunsch erfüllt.

Der Name ihres Sohnes steht für das, was Sara trotz aller Schwierigkeiten macht: „sie lacht“.

Die Botschaft:

  • Trotz aller Hindernisse im Leben werden wir manchmal überrascht. Gott kann auch Unmögliches möglich machen.
  • Was hilft ist eine gesunde Dosis Humor. Wir dürfen auch über das lachen, was Gott mit uns vorhat – vielleicht ist das manchmal sogar wichtig.
  • Im Leben kann Großes geschehen. Manchmal braucht es aber Zeit, Mut, Stärke und einiges an Ausdauer.

Zum Weiterlesen:

  • Gen 18,1-15: Hier lacht Sara. Aber von wem werden sie und Abraham denn hier besucht? Ein Herr in drei Männern?
  • Gen 20: Sara ist zum zweiten Mal „nur die Schwester“ Abrahams. Der Hintergrund: Abraham fürchtet um sein Leben.
  • Gen 21,1-8: Saras Wunsch erfüllt sich. Sie bekommt einen Sohn – Isaak.

Aktuell im Lesejahr:

  • Das Fest des heiligen Josef ist am 19. März. In der zweiten Lesung (Röm 4,13-22) kommen Abraham und seine Nachkommen vor. Ohne Sara und ihre Geschichte gäbe es keine Nachkommen – kein Volk Israel – keinen Jesus.

Tobias Sieberichs, Dominikaner Wien