Teresa von Avila

Sein Leben:

Teresa von Avila ist für uns eine „Influencerin“, nicht nur im 16. Jahrhundert, sondern bis heute. Teresa „flüchtete“ sehr früh ins Kloster, u.a. um einer Ehe und dem damit verbundenen Frauenbild zu entkommen. Zu Beginn hatte sie noch dazu jahrelang mit einer schweren Krankheit zu kämpfen. Aber sie ließ sich davon trotz vieler innerer Kämpfe und Ängste nicht unterkriegen, vertraute ihr Leben Gott an und setzte ihren Weg als Kameliterin fort. Sie war sehr belesen, von Ritterromanen bis geistlichen Werken, und hat selbst der Nachwelt viele Schriften hinterlassen. Teresa gründete einen Reformorden und hatte u.a. deswegen mit vielen Anfeindungen zu kämpfen und bekam auch keine kirchliche Lehrerlaubnis. Dann aber, nur wenige Jahrzehnte nach ihrem Tod, wurde sie selig- und heiliggesprochen und 1970 sogar als erste Frau in der Kirchengeschichte zur „Kirchenlehrerin“ erhoben. So könnten wir sie heute als „päpstlich anerkannte Influencerin“ feiern.

Teresa wird die „große“ Teresa genannt. Mit ihrer Körpergröße hat das allerdings nichts zu tun. Diese praktische Ausdrucksweise zur Unterscheidung von der „kleinen Therese von Lisieux“ passt allerdings sehr gut zu ihrer inneren Größe. Nicht umsonst gilt sie bis heute als große Mystikerin, also einer Person, die eine besonders tiefe Beziehung zu Gott hat und diese durch ihr geistliches Leben pflegt – wie die Beziehung zu einem guten Freund, wie Teresa selbst es nennt. Diese lebensnahe Ausdrucksweise zeigt schon, dass Teresa in ihrem unerschütterlichen Gottvertrauen kein unerreichbares Vorbild ist und sein will. Jede*r – du und ich – kann Gottes beste*r Freund*in sein – wenn wir nur wollen und die Freundschaft mit ihm auch pflegen. Teresas Erfahrung nach beeinflusst das im eigenen Leben ganz Vieles: „Gott und ich – wir zusammen sind immer die Mehrheit!“