„72 Stunden ohne Kompromiss“: Erfolgreicher Abschluss Österreichs größter Jugendsozialaktion

Über 650 Jugendliche in 58 Einzelprojekten in der Erzdiözese Salzburg im Einsatz

 Vielfalt leben, Ärmel hochkrempeln, sich für andere einsetzen: über 650 Jugendliche waren im gesamten Gebiet der Erzdiözese Salzburg Botschafter/innen von Solidarität und Nächstenliebe.

Mit dem 8. Durchgang von Österreichs größter Jugendsozialaktion, organisiert von der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3, bewiesen junge Menschen einmal mehr, dass soziales Engagement Spaß macht, sie gemeinsam Großartiges bewegen, kompromisslos anpacken und ein Stück Realität verändern können.

„Ich habe einige der Projektschauplätze besucht und durfte vielfältig begabte Jugendliche kennen lernen, die Vorurteile abgebaut und Beziehungen aufgebaut haben“, so Noemi Müller, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend der Erzdiözese Salzburg. „Ich freue mich, dass viele Projekte gemeinsam mit Flüchtlingen umgesetzt wurden.“

 

Vielfalt in den Regionen

Kraft, Geschick und Fingerfertigkeit waren im Jugendzentrum YoCo in der Stadt Salzburg gefragt. Jugendliche flochten Weidenkörbe unter Anleitung von Armutsmigranten. Die fertigen Stücke wurden am Samstag am Salzburger Grünmarkt verkauft. „Die Jugendlichen und die Notreisenden schafften es ohne gemeinsamer Sprache zusammenzuarbeiten und etwas zu erschaffen. Das hat mich wirklich erstaunt“, freut sich Raim Schobesberger, Obmann des Verein Phurdo.

Im Caritas Tageszentrum in Elixhausen, eine Einrichtung für junge Menschen mit Behinderung, stellten sich die Teilnehmer/innen der Aufgabe, auf einem kleinen Grünstreifen vor den Haus einen Therapieweg mit fünf unterschiedlichen Untergründen anzulegen. „Eine Schwierigkeit war, dass es in der Einrichtung kein Werkzeug und keine Gartengeräte gab. Wir haben einfach bei den Nachbarn gefragt und haben sogar zusätzlich eine Scheibtruhe mit Kies bekommen“ erzählt Lina begeistert.

Vor einer ganz anderen Aufgabe standen Projektteilnehmerinnen in Hallein. Sie sammelten Lebensmittelspenden für bedürftige Mitmenschen in der Region. Julia, Hannah und Isi waren erstaunt, „dass so viele Menschen, die selber fast nichts haben, uns trotzdem etwas gaben, um zu helfen.“

Dass abgelaufene Lebensmittel nicht in den Müll müssen zeigten die Jugendlichen in Bischofshofen. Sie verteilten selbstgebackenes Brot aus neuen, sauberen Mülltonnen.

Im Pinzgau verpassten die Jugendlichen der Pfarre Uttendorf ihrem Jugendraum einen neuen Anstrich und bauten eine neue Sitzecke aus Paletten und Lederpolstern. „Bis ein Uhr in der Früh waren wir mit vollem Einsatz bei der Sache“, berichtet Teilnehmerin Janine. Einer gemütlichen Zeit im Jugendraum steht nun nichts mehr im Weg.

Auch im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg gab es mehrere Projekte. In Kufstein wagten sich Jugendliche mit Unterstützung durch Flüchtlinge an die Herausforderung, den Gemeinschaftsgarten „Bunte Daumen“ neu zu gestalten

Und in Tamsweg sammelten Jugendliche gebrauchte aber brauchbare Kleidung für den Kleiderkasten Tamsweg. „Wir starteten einen Aufruf in der HAK und im Gymnasium in Tamsweg und klapperten alle Klassen ab“, berichten Elisabeth und Annalena. Der charmante Auftritt zeigte Wirkung und viele Schüler/innen brachten am darauffolgenden Tag nicht mehr benötigte Kleidung mit in die Schule.

 

Vielfalt leben

Mit dem diesjährigen Aktionsschwerpunkt „Vielfalt leben“ setzte 72 Stunden ohne Kompromiss ein starkes Zeichen für eine Kultur des gemeinsamen Verschiedenseins. So erarbeiteten Jugendliche gemeinsam mit den „Rollatoren“, einem Chor bestehend aus Seniorenheimbewohner/innen, das Musikstück „Der Weg zu meinem Dirndl ist stoanig“ und drehten dazu einen Videoclip.

In Elixhausen arbeiteten 72 Stunden ohne Kompromiss-Teilnehmer und Flüchtlinge, die derzeit im Ort leben, bei einem Fotoprojekt zusammen. Das Ergebnis waren nicht nur tolle Fotos sondern auch gemeinsame Lernerfahrungen.

 

Jugendliche am Wort

Nicht nur die Organisator/innen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ zeigten sich von der großartigen Leistung der Jugendlichen begeistert. Die Helfer/innen selbst hatten großen Spaß mit ihren Projekten: „De Leit sand voi dabei!“, freute sich Theresa, die in Saalfelden Kleiderspenden sammelte. „Es ist super und es fühlt sich gut an, anderen Menschen zu helfen“ sagte Lara von der BAKIP Bischofshofen, die bunte Betttaschen für die Stockbetten der Caritas Notschlafstelle Haus Franziskus nähte.

Alle Informationen zu „72 Stunden ohne Kompromiss“ finden Sie unter www.72h.at

 

Notreisende unterrichten Jugendliche in der Kunst des Korbflechtens - Tobias und Damian

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In Elixhausen wird ein Therapieweg für junge Erwachsene mit Behinderung gebaut

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Jugendliche sammeln in Hallein Lebensmittelspenden für Bedürftige

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Selbstgebackenes Brot aus Mülltonnen gibt es in Hallein

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In Kufstein wird der Gemeinschaftsgarten "Bunte Daumen" ausgebaut

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In der Pfarre Uttendorf renovieren die Jugendlichen ihren Jugendraum

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Jugendliche und Flüchtlinge starten eine Selfie-Ralley durch Elixhausen

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