Train the Trainer zum Thema Geschlechtergerechtigkeit

Gruppenbild der Teilnehmenden

Freitagnachmittag, draußen der Salzburger Schnürlregen und im Seminarraum eine 15-köpfige, motivierte Gruppe junger Menschen. So sah er aus, der Start des „Train the Trainer“ – Seminars zum Thema Geschlechtergerechtigkeit der Katholischen Jugend Österreich, das im Rahmen eines Jahresprojekts vom Bundeskanzleramt finanziert wird. „Wir beschäftigen uns jetzt seit mehreren Jahren mit dem Thema, das Seminar ist ein großer Meilenstein für uns. Die nächsten konkreten Schritte sind schon geplant und insgesamt haben wir noch viel vor “, zeichnet Magdalena Bachleitner, Bundesvorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ), den Weg nach. Aus dem ganzen Land trafen hier Ehren- und Hauptamtliche zusammen, um von 8.-10. April ihr Wissen zu erweitern, gemeinsam zu reflektieren und so manchen Rollen- und Geschlechterbildern auf die Spur zu kommen.

Eine Comic-Kennenlernrunde und Überlegungen zu Privilegien gehörten zum Programm des ersten Tages. Ein Quiz mit den unterschiedlichsten Fragen rund ums Thema Geschlechtergerechtigkeit stellte eines der Highlights des Nachmittags dar. „Sprache schafft Wirklichkeit! Je früher das alle begriffen haben, umso schneller verändert sich auch etwas“, ist Sandro Wolf, ehrenamtlicher Vorsitzender der Katholischen Jugend und Jungschar Vorarlberg, überzeugt. Als Abendprogramm diente ein Film über die Problematik von Zwangsehen in Wien zur Gesprächsgrundlage und auch der Samstag begann mit regen Gesprächen.
Der erste Programmpunkt umfasste biografische Reflexionen, die anschließend in Kleingruppen besprochen wurden. „Es wird nicht reichen, Mädchen in den MINT-Fächern zu fördern. Wir Männer müssten auch über Care-Arbeit und unseren eigenen Mental Load nachdenken“, bezieht Rafael Haigermoser, Mitglied im Vorstand der Katholischen Jugend Salzburg, Position.
Abgerundet wurde der Vormittag mit theologischen Grundlagen: Historisch kritische Bibelauslegungen aus dem Alten und Neuen Testament, sowie ein Schweif durch die Kirchengeschichte wurden unter dem Aspekt der Geschlechtergerechtigkeit betrachtet. Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmenden spielend: Das Ausprobieren unterschiedlicher Methoden ermöglichte den Blick in die Teilnehmendenperspektive und schuf eigene Erfahrungen, auf die in den folgenden Studientagen zurückgegriffen werden kann.
Am Sonntag widmete sich die Gruppe Fallbeispielen, die es zu lösen galt. Diverse Situationen der Geschlechterungerechtigkeit, die im Alltag eine Herausforderung darstellen, wurden gemeinsam bearbeitet. Als nächsten Schritt des Gesamtprojektes wird es in allen Diözesen Studientage zum Thema Geschlechtergerechtigkeit geben. Das Ziel derer ist es, Achtsamkeit und Bewusstsein für das Thema zu erweitern und zu schärfen.

Die inhaltliche Gestaltung des Seminars lag in den fähigen Händen von Mag. Renate Tanzberger vom Verein EfEU, die mit unterschiedlichen Methoden und Inputs ein lernfreudiges Klima für alle ermöglichte. Der Verein befasst sich unter anderem mit der Sensibilisierung für Sexismen, um bestehende Geschlechter-Machtverhältnisse zu verändern. „Ich freue mich auf die gemeinsame Weiterarbeit, die Stimmung am Seminar war offen und motiviert, die gemeinsame Zeit hat Erfahrungen ermöglicht mit denen wir weiterarbeiten und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Seminars“, resümiert die zuständige Referentin Lisa Hermanns das Geschehen des Wochenendes.

 Kleingruppe zu Spielbeginn