Wien, 22.06.2017. Papst Franziskus ruft mit Online-Fragebogen Jugendliche auf, der Kirche ihre Meinung zu sagen.

Zur Vorbereitung der Jugendsynode wurde vergangene Woche ein Online-Fragebogen veröffentlicht, der sich direkt an Jugendliche wendet. „Wir freuen uns, dass man sich entschlossen hat, uns Jugendliche direkt zu unserer Meinung zu befragen“, zeigt sich Sophie Matkovits, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich begeistert.

Die Online-Umfrage ist umfassend gestaltet und gliedert sich in mehrere Kapitel. Neben statistischen Daten wird erhoben wie Jugendliche über Welt und Kirche denken; auch dem Umgang mit dem Internet und Social-Media ist ein eigener Teil gewidmet.
„Die Fragen zeigen ein ehrliches Interesse an uns Jugendlichen, wie wir die Welt sehen, was wir uns fürs Leben wünschen und auch, was uns daran hindert, es zu erreichen“, so Matkovits.
Papst Franziskus betont ausdrücklich, dass sich der Online-Fragebogen an ALLE Jugendlichen wendet, egal, ob sie sich als Teil der katholischen Kirche sehen oder nicht. Sophie Matkovits begrüßt diesen Schritt: „Es ist schön zu sehen, dass man sich traut auch auf Jugendliche zuzugehen, die mit der Kirche noch nicht viel anfangen konnten. Auch auf die Gefahr hin, dabei Antworten zu bekommen, die der Kirche vielleicht nicht so schmecken.“

Mitmachen

Die Katholische Jugend setzt sich dafür ein, dass viele Jugendliche dieser Einladung, sich einzubringen und an der Kirche mitzubauen, folgen. Das wird im Rahmen von Workshops und Aktionen dazu, oder auch durch die Einbindung des Themas in bestehende KJ-Veranstaltungen geschehen. Zurzeit ist die Online-Umfrage noch nicht auf Deutsch verfügbar. Die Implementierung einer deutschen Version sollte in den nächsten Wochen erfolgen. Wer jetzt schon motiviert ist, sich zu beteiligen, findet den Fragebogen in z.B. englischer Sprache hier: http://youth.synod2018.va/. Die Umfrage ist noch bis 30. November online.

Fragebogen an die kirchlichen Institutionen

Ein weiterer Fragebogen wurde schon am 13. Jänner mit dem Vorbereitungsdokument zur Jugendsynode veröffentlicht. Dieser soll von den kirchlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel der Bischofskonferenz, unter Einbeziehung der relevanten pastoralen Bereiche in den Diözesen, beantwortet werden. Hier bringt die Katholische Jugend Österreich gemeinsam mit der Koordinierungsstelle JAKOB die Erfahrungen aus der täglichen Arbeit mit Jugendlichen ein und ist am Redaktionsprozess beteiligt.

Jugendsynode als Anstoß für Veränderungen

Die Katholische Jugend Österreich freut sich, dass bei dieser Synode die Anliegen von Jugendlichen in den Fokus genommen werden, sieht die Befragungen jedoch nur als ersten Schritt: „Wir sehen die Synode als Mittel zum Zweck für eine Veränderung und erwarten uns eine ehrliche Auseinandersetzung mit uns Jugendlichen zu all den Themen, die von uns eingebracht werden. Wenn sich danach nichts tut, wäre die viele Arbeit völlig sinnlos“, nimmt Matkovits abschließend die Kirchenleitung in die Pflicht.