Katholische Jugend Österreich für ein respektvolles und gewaltfreies Schulklima

Geschicklichkeit und Teamarbeit sind beim Bau des „Tower of Power“ wichtig. Diese Klasse hat es gemeinsam geschafft!

Wien, 17.05.2019. Forderung nach mehr Raum für soziales Lernen und Integration von Konfliktmanagement in LehrerInnen-Ausbildung

„Schule ist der Ort, wo Österreichs Schüler und Schülerinnen genauso wie Lehrer und Lehrerinnen einen Großteil ihres Alltags verbringen“, so Magdalena Bachleitner, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich, und weiter „Neben den fachlichen Inhalten, die im Unterricht vermittelt werden, braucht es daher auch vermehrt Platz für die sogenannten soft skills.“

Für die Katholische Jugend muss gerade das soziale Lernen (Entwicklung von Empathiefähigkeit und Rücksichtnahme, Wahrnehmung der eigenen Grenzen, solidarisches Miteinander, usw.) verstärkt gefördert werden und einen noch wichtigeren Stellenwert im Schulalltag bekommen. „Wenn viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen, braucht es unterschiedliche Dinge um das Zusammenleben zu gestalten. Einerseits braucht es natürlich Regeln, andererseits aber auch Ressourcen um den Schulalltag gut gestalten zu können. Konfliktmanagement und Schulsozialarbeit müssen endlich bundesweit umgesetzt werden“, so die KJÖ-Vorsitzende.

„Als Katholische Jugend treten wir für ein respektvolles und gewaltfreies Schulklima ein. Ein Ansatzpunkt, das zu erreichen, ist die Ausbildung der LehrerInnen“, so Magdalena Bachleitner und weiter: „Die Pädagoginnen und Pädagogen sind als Vorbilder für eine gewaltfreie Konfliktbearbeitung gefordert. In Konfliktsituationen müssen sie professionell agieren können. Dazu benötigen sie neben einer fundierten Ausbildung in ihrem Fachgebiet auch die nötigen Kenntnisse in Bereichen der Gewaltprävention und der Gruppendynamik, im Konfliktmanagement und in Mediation. Das muss bereits in die LehrerInnen-Ausbildung integriert und nicht nur durch Fortbildungen gewährleistet werden.“

Darüber hinaus brauchen SchülerInnen Gestaltungsmöglichkeiten und Freiräume, um gemeinsam zu diskutieren, Demokratie zu üben, Erfahrungen zu sammeln, Solidarität zu leben und die eigene Persönlichkeit zu entfalten.

Mit Orientierungstagen für ein solidarisches Miteinander

Im Rahmen ihres Angebotes von Orientierungstagen (OT) ermöglichen die Katholische Jugend Österreich und die Salesianer Don Boscos SchülerInnen über die persönliche Ebene hinaus, sich mit Themen wie Klassengemeinschaft, Gewalt- und Konfliktsituationen in Schulklassen, Persönlichkeitsentwicklung, usw. auseinander zu setzen. „Bei Orientierungstagen bekommen die Jugendlichen Raum und Zeit für ihre persönlichen Fragen und Themen. Mit gezielten Methoden lernen sie mit der Vielfalt an Bedürfnissen in einer Klassengemeinschaft umzugehen. Zu lernen, wie man Bedürfnisse kommuniziert, diese miteinander teilt und sich miteinander einigt, ist unabdingbar für ein friedliches Zusammenleben in einer Klasse aber auch in der Gesellschaft,“ so Maria-Theres Welich, Leiterin der Jugend- und Erwachsenenbildung im Wiener Don Bosco Haus der Salesianer Don Boscos.

Die Orientierungstage werden seit 30 Jahren in Österreich angeboten. Im Schuljahr 2017/2018 haben knapp 10.000 SchülerInnen daran teilgenommen. Um Orientierungstage leiten zu können, erhalten die Referentinnen und Referenten eine eigene Ausbildung sowie laufende Weiterbildungen. Aktuell findet in Wien ein österreichweites Methodenaustauschtreffen mit über 50 OT-LeiterInnen statt.
Informationen zu diesem Projekt: www.orientierungstage.at

 

Foto (c) Don Bosco