Internationaler Tag der menschenwürdigen Arbeit

Der 7. Oktober wird international als ‚Tag der menschenwürdigen Arbeit‘ begangen. Unsere Referentin Birgit Hager hat sich gemeinsam mit dem Team Arbeit zu diesem Thema einige Gedanken gemacht:

„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde (…)“ (Gen 1,1), so steht es in der Bibel geschrieben.

Etwas schaffen – produzieren – erzeugen – herstellen – gestalten – fertigen …Bereits zu Beginn der Bibel ‚arbeitete‘ Gott. Arbeit ist ein Thema, das in den verschiedensten biblischen Büchern immer wieder angesprochen wird.

„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn.“ (Gen 1,27)

Wenn der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen ist und Gott ein ‚Schaffender‘, also ein ‚Arbeitender‘ ist, dann wird klar, dass Arbeit ein integraler Bestandteil menschlichen, christlichen Lebens ist. Aus der Ebenbildlichkeit Gottes lässt sich christlich aber auch die unbedingte, allen gleiche Menschenwürde erklären.

Die Katholische Jugend ist seit ihren Anfängen bemüht, sich für gute Arbeitsbedingungen gerade für junge Menschen einzusetzen. So prägte der Gründer der Katholischen ArbeiterInnenjugend Josef Kardinal Cardijn den Satz: „Jeder junge Arbeiter und jede junge Arbeiterin ist mehr Wert als alles Gold der Erde“. In diesem Sinn steht die Würde der arbeitenden Jugendlichen im Mittelpunkt des Engagements der Katholischen Jugend in diesem Lebensbereich, in dem wir viele Tagesstunden verbringen.

Menschenwürdige Arbeit zählt zu den Grundlagen für ein menschenwürdiges Leben im Allgemeinen. Gerade junge Menschen sind aber oft – auch in Österreich – von Arbeitslosigkeit, gender pay gap oder prekären Arbeitsbedingungen betroffen. Menschenwürdiges Leben wird so schwierig.

Gerade am internationalen Tag der menschenwürdigen Arbeit ist es wichtig, einerseits positiv zu bemerken, dass in Österreich relativ faire Arbeitsbedingungen für den Großteil der ArbeitnehmerInnen existieren, zu denen letztendlich auch die gerade stattfindenden Kollektivvertragsverhandlungen zwischen Arbeitnehmervertretungen und Wirtschaftskammer maßgeblich beitragen. Andererseits muss angemerkt werden, dass es für menschenwürdige, faire, chancengleiche Arbeit leider keine Garantie gibt – weder in Österreich noch global gesehen. Deshalb sieht auch der UN-Aktionsplan ‚Agenda 2030‘ die Förderung von menschenwürdiger Arbeit als ein Entwicklungsziel vor. Was wir oft für Länder, in denen ausbeuterische Arbeitsbedingungen vorherrschen, einfordern, gilt als Forderung auch bei uns: Die Menschen mit ihrer Würde an die erste Stelle in der Arbeitswelt zu stellen.

Das evangelische Hilfswerk ‚Brot für die Welt‘ hat sich in seiner Zeitschrift ‚Global lernen‘ 1/2017 genau mit diesem Thema beschäftigt. In diesem auch zum Download zur Verfügung gestellten Heft finden sich Informationen, didaktische Hinweise und methodische Anregung für die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen: https://www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/schulen/global-lernen/