Es geht ums Tun!

Jugendpastoralwoche der Katholischen Jugend Österreich beleuchtete die Dimensionen von Nächstenliebe und Barmherzigkeit und ihre Auswirkung auf das soziale Engagement.

„Von Mensch zu Mensch – Nächstenliebe reloaded“ war das Motto der 31. Jugendpastoralwoche, die von 12. bis 15. Jänner in St. Virgil/Salzburg stattfand. Die 17 TeilnehmerInnen – allesamt MultiplikatorInnen im Jugendbereich – befassen sich in dieser Zeit intensiv mit Solidarität und Nächstenliebe, vor allem im Hinblick auf das Thema Flucht und die Möglichkeiten des sozialen Engagements von Jugendlichen.
„Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Nächstenliebe und welche Rolle Selbstliebe und Gottesliebe dabei spielen, die Reflexion von persönlich erlebten Situationen sowie spannende und aufwühlende Workshops und Vorträge: die diesjährige Jupa-Woche wird noch lange nachwirken und hat uns positiv aufgeladen, damit wir wieder gestärkt, in den Alltag tätiger Nächstenliebe zurückkehren können“, so Vera Hofbauer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich.

Stationen der Flucht und Kamingespräch

Besondere Highlights der JUPA-Woche waren sicherlich ein Planspiel zum Thema „Stationen einer Flucht“, das von Herbert Langthaler von der Asylkoordinationsstelle – im Beisein eines afghanischen Flüchtlings namens Mostafa- angeleitet wurde und bei dem die TeilnehmerInnen einzelne Phasen der Flucht durchspielten und so einerseits ein Gespür dafür bekommen sollten, was diese Erfahrung für einen Menschen bedeuten könnte, und andererseits eine praktische Methode für die Jugendarbeit kennenlernten.
Weiters fand ein Kamingespräch statt, bei dem Mostafa, Moslem und Asylwerber aus Afghanistan, und Maryna, Christin und Asylwerberin aus der Ukraine, zu ihren Fluchterfahrungen befragt wurden, ihrem Verständnis zu Nächstenliebe und Solidarität und ihren damit verbundenen Erfahrungen in Österreich. Maryna war die ganze Woche als Teilnehmerin dabei. Dass sie, an den anderen Tagen ein Gruppenmitglied wie alle anderen auch, an diesem Abend Zeugnis über ihre Fluchtgeschichte ablegte, bewegte die TeilnehmerInnen besonders.

Soziales Engagement von Jugendlichen

Magdalena Holztrattner, Direktorin der Katholischen Sozialakademie, gestaltete einen Tag zum Thema „ Welchem Gott dienen wir? Auswirkungen der christlichen Spiritualität auf die soziale Verantwortung“. In einem Vortrag und mehreren Einzel- und Workshopphasen wurde intensiv diesem Thema nachgegangen und Zukunftsideen entwickelt, wie sich diese Fragestellung auf die Arbeit mit Jugendlichen auswirken kann und muss. „Jugendliche leben die Realität kultureller Vielfalt, interreligiöser Begegnung und demografischen Wandels. Sie haben eigene Vorstellungen davon, wie sich Solidarität und Nächstenliebe zeigen sollen“, erklärt Vera Hofbauer.

„Eine der zentralen Botschaften der JUPA-Woche war, wie es Magdalena Holztrattner mit den Worten von Konstantin Wecker so gut auf den Punkt brachte: ‚Es geht ums Tun und nicht ums Siegen‘“, erklärt Edith Speiser, Projektkoordinatorin der Jugendpastoralwoche, abschließend und ergänzt: „Diese so einfache und zugleich berührende Botschaft wollten wir den TeilnehmerInnen mitgeben, damit sie, trotz aller augenscheinlicher Widerstände, im täglichen Tun den Mut nicht verlieren und an die Folgen ihrer Werke glauben“.